Geschichten ....


Rund ums Kloster ist die Vergangenheit spürbar lebendig, nicht immer lassen sich da Fabelwelt und Wirklichkeit auseinander halten. Einst lebten slawische Götter an der Stelle des heutigen Klosters über der Radegast. Nach dem Bau des Klosters retteten sie sich, indem sie zu Geistern wurden, nämlich zu den Rehnaern Klostergeistern. Noch heute wird manchmal bei nächtlichen Führungen eine dunkle Gestalt mit schwarzem Mantel gesichtet. Andere Gäste wollen spielende Geister, offensichtlich bereits Kindergeister, entdeckt haben. Ein Besuch des Kirchendaches hoch über den Gewölben des Kirchenschiffes ist immer eine geheimnisvolle Unternehmung.

 

Mönch Ernestus


Man kennt nur seinen Namen: Mönch Ernestus, der Mönch der das Kloster Rehna gegründet hat. Wer war dieser Mönch, der in keiner Klausurliste des Klosters Ratzeburg, aus dem er kam, je erschienen ist?

Mit der „Mönch–Ernestus–Wanderung“, die in jedem Jahr von Vereinsmitgliedern und vielen Gästen vom Kloster Ratzeburg aus nach Rehna unternommen wird, soll Aufklärung über die Herkunft  und die Geschichte dieses Mannes geschaffen werden. Die Rolle der Wegelagerer und Raubritter haben die Einwohner des heute sehr schönen Dorfes Dechow gern übernommen. Am Ufer des Röggeliner Sees wird erstmals 2006 nach den ersten 18 Kilometern in romantischem Ambiente in Zelten übernachtet. Tanz und Unterhaltung zu Folkmusik und Lagerfeuer, sowie die vor Ort sehr lecker zubereiteten Räucherfische werden zwar nicht zur Aufklärung der Geschichte um den Mönchen beitragen, dafür auf andere Art unvergesslich sein.

 

Die Kirchgemeinde Demern, der Anlaufpunkt am nächsten Tag, wird die mittelalterliche und freundliche Begrüßungsatmosphäre erlebbar machen, die vor ca. 780 Jahren den Mönchen mit seinen Begleitern ebenfalls beim Durchreisen hier empfangen hat. Eine spannende Wanderung über insgesamt 32 Kilometer durch die wunderbare Landschaft zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg.



und Geschichte ...

1143

1147

 

 

 


1150 

 

1151             

 

1154 

 

 

 

 

 

 


1155             

1200 - 1215      

                  

 

 

 

 1229        

Um 1235    

 


12.05.1236 

 

26.12.1237   

1254 

2.H. 13.Jh

14.03.1319  

1335-44      

 

9.9.1346                 

1.2.1362

14 Jh  

 

 

1423

um 1424 

nach 1430 

1441-50    

10.10.1456

Juli 1552

Heinrich der Löwe gründet die Grafschaft Ratzeburg, geführt von Heinrich von Badwinde.

Heinrich der Löwe führt den Wendenkreuzzug gegen die Wendischen Stämme. Fürst Niklot leistet erbittert Wiederstand. Er steckt die Schweriner Burg in Brand und zieht sich in die Wälder zurück. Dort wird er von seinen Bediensteten ermordet. Sein Sohn Wartislav wird gefangen genommen und aufgehängt. Sein Sohn Pribislav läßt sich taufen, wird aber in die Verbannung  geschickt. Heinrich der Löwe holt ihn später zurück, um die Slavengebiete zu befrieden.

Die Tienenburg wird als deutsche Burganlage errichtet. Die Radegast wird angestaut und eine Wassermühle gebaut. Die Straßenverbindung Lübeck- Schwerin über die Radegast entsteht.

Die Gründung von Rehna erfolgt durch den Grundherren der Tienenburg.  Acht deutsche Bauernfamilien aus dem hessischen Rhena sind  die ersten Siedler.

Kaiser Friedrich Barbarossa erteilt Heinrich dem Löwen die Vollmacht im Slavenland Bistümer zu gründen. Es wird das Bistum Ratzeburg gegründet und der Magdeburger Abt Evermont (Prämostratenser) eingestzt. Von ihm berichtet die Sage, dass er durch Besprechen mit Weihwasser die Ketten einiger Gefangener gelöst habe, was er durch Bitten vergebens versucht hatte. Aber erfolgreicher als er wirkte unter Gunzelins Schutz von Schwerin aus Mönch Berno aus dem Zisterzienserkloster Amelungsborn an der Weser. Er hatte erreicht, dass sich Pribislav taufen ließ und Mecklenburg ein christliches Land wurde. Nach Pribislavs Taufe war die Macht des Heidentums gebrochen. Zahlreiche Klöster werden im Land gegründet, an Stellen, wo man einst den Göttern Radegast, Svantevit und Goderac Menschenopfer dargebracht hatte.

Eine erste Holzkirche wird auf dem heutigen Kirchplatz errichtet.

Es ensteht der erste romanische Kirchbau aus Backstein.

Bischof Heinrich aus Ratzeburg (1215-1228) bemüht sich um eine Klostergründung im Bistum und verhandelt mit Fürst Borwin (Sohn des Pribislav), um einen passenden Ort zu finden. Dieser hatte zuvor das Kloster Sonnenkamp in Neukloster gegründet (Mönchsorden). Rehna wurde aufgrund seiner großen und besonders schönen Kirche als Standort für das künftige Nonnenkloster gewählt. In der Folgezeit wechselten oft die Bischöfe und die Klostergründung verzögerte sich.

Rehna (Rene) und weiterer 23 Dörfer im Kirchenspiel  werden erstmalig im Ratzeburger Zehntenregister  erwähnt.

Frater Ernestus gründet das Nonnenkloster nach den Regeln des heiligen Benedikt von Nursia (geb. um 480, gest. nach 543). Die Pröbste Ulrich (1240) und Eckhard (1244) erreichen weitere Landschenkungen.

Es wird die Gründungsurkunde des Klosters ausgestellt. Landschenkungen des Ritters Heinrich von Roxin, Gottfried von Bülow, sowie des Grafen Johann zu Mecklenburg erfolgen.

Eine Bestätigungsurkunde des Ratzeburger Bischofs Ludolph wird ausgestellt.

Das Kloster wird eingeweiht.

Laut der Urkunden von 1254, 1284 und 1287 erfolgt der Bau größerer Gebäude sowie der Umbau der Kirche.

Es erfolgt die Ersterwähnung des Prämonstratenserordens in einer Urkunde des Papstes Johann XXII.

In der Taxe der Kirchen und geistlichen Lehen des Bistums Ratzeburg erreicht der Wert aller Einkünfte und Einträge der Klöster Rehna und Zarrentin den Höchstwert (500 Mark Lübscher Pfennige).

Die Urkunde des Klosterkonvents des Bischof ist datiert im „capitelhaus“.

Rehna wird erstmalig als „Opidun“ erwähnt.

Der Besitz und der Einfluss des Klosters dehnt sich durch Führung des Landesherren, des umwohnenden Adels und der Lübecker Bürger weiter aus. Der Rehnaer Probst hat auch das Archidiakonatsrecht über die Kirchen Rehna, Wedendorf, Wismar und des Landes Breesen (das Land zwischen Rehna und Wismar ).

Es erfolgt die urkundliche Erwähnung von „Rat und Bürgern der Stadt Rehna“.

Das Gästerefektorium (heute Standesamt) wird gebaut.

Es erfolgt ein großer Umbau: die Kirche wird im gotischen Stil erweitert und bekommt ein neues Gewölbe.

Der Chorerraum kommt hinzu.

Mit der Weihe des Altars und der Kirche ist der Umbau abgeschlossen.

Im Zuge der Reformation wird  das Kloster aufgelöst. Die letzte Priorin Katharina von Sperling wird mit acht anderen  im Kloster verbleibenden Personen von Johan Albrecht I. mit einem Deputat auf Lebenszeit abgefunden. Die Personen waren die Priorin, vier Megde, ein Jungfrawlein, zwei  alte Jungfrawen (Anna Grunwald) und eine alte Waschfraw. Nach der Auflösung beginnt der Umbau des Langen Hauses zum Witwensitz der Mecklenburger Herzöge.