Erinnerungsveranstaltung „80 Jahre Lager Nesow“

am 21.06.2025

 

„Daheim ist Tschechien, hier bin ich Zuhause“ sagte Elisabeth Hille, die ein Vierteljahrhundert mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern im Lager Nesow lebte.

Spätestens ab dem Herbst des Jahres 1944 zogen Flüchtlingskarawanen, vor allem aus den zunehmend von der Roten Armee eroberten Regionen Ostpreußen und Pommern kommend, durch das Gebiet des heutigen Landkreises Nordwestmecklenburg.

Etwa 900.000 Menschen kamen im Ergebnis der Nachkriegs-Flüchtlingsbewegungen nach Mecklenburg und verdoppelten nahezu die Bevölkerungszahl des bis dahin dünn besiedelten Landes.

Im Quarantäne- und Aufnahmelager in Nesow wohnten nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweilig bis zu 4.000 Umsiedler, zum großen Teil katholische Flüchtlinge aus Nordböhmen und Schlesien. Das Lager existierte von 1946 bis in die 1970er Jahre.

 

Der Startpunkt für die Veranstaltung ist die Kloster- und Stadtinformation. Um 10 Uhr fährt ein Bus alle Teilnehmer nach Nesow, wo Pstor Andreas Ortlieb am einstigen Gottesdienstplatz des Lagers eine Andacht halten wird. Anschließend geht es mit dem Bus zurück zum Kloster Rehna, wo die Historikerin Brit Bellmann und der Historiker Christoph Wunnicke im Gerichtssaal der Klosteranlage Vorträge über die Fluchtbewegungen der Nachkriegszeit halten werden und es die Möglichkeit geben wird, ins Gespräch zu kommen. Menschen, die im Flüchtlingslager Nesow ankamen und für kurze Zeit oder Jahrzehnte dort lebten, sind eingeladen, von ihren Erlebnissen und Erinnerungen zu berichten. Es wird ein Mittagsessen geben sowie Kaffee und Kuchen zum Abschluss. Die Veranstaltung wurde musiklaisch begleitet durch Ulf Rust.

Im Klostermuseum kann die Ausstellung „Geflüchtet, vertrieben, entwurzelt - Kindheiten in Mecklenburg 1945 bis 1952“ besichtigt werden.

Für ein Mittagessen sorgt der Koch Oliver Kießling von What´s cooking. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen.

 

Ablauf
10:00 Uhr:
Treffpunkt an der Kloster- und Stadtinformation, Shuttle-Bus zum Lager Nesow
Vor Ort wird Pastor Andreas Ortlieb eine Andacht halten.

 

ab 11:30 Uhr im Gerichtssaal der Klosteranlage
Vortrag "Fluchtbewegungen im Landkreis Nordwestmeckleng" von Christoph Wunnicke (Historiker) und Gesprächsrunde

 

13:00 Uhr
Mittagsimbiss im Klosterinnenhof und Besichtigung der Ausstellung

 

ab 14:00 Uhr im Gerichtssaal der Klosteranlage
Vortrag "Kindheiten in Mecklenburg 1945 - 1952" von Brit Bellmann (Historikerin) und Gesprächsrunde

anschließend Kaffee und Kuchen

 

Die Veranstaltung ist eintrittsfrei.

Mit freundlicher Unterstützung